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Januar 11, 2018
Team AAP

Einbrecher kommen nur, wenn Sie nicht da sind?

7 Einbruchs-Mythen im Check

Am Tag ist man sicher vor Einbrechern – sie steigen im Dunklen ein, das weiß ja jeder. Und wer das Fenster schließt, hat eh nichts zu befürchten. Überhaupt: Bei mir ist sowieso nichts zu holen. Einbruchs-Mythen wie diese wiegen Sie in falscher Sicherheit.

Alle paar Minuten wird in Deutschland eingebrochen. Über das Wann und Wie existieren diverse Mythen. Aber Vorsicht: Die meisten stimmen nicht.

1. Einbrecher kommen immer nachts

Stimmt, Einbrecher brechen auch nachts ein. Jeder siebte Einbruch passiert zwischen 22 und sechs Uhr. Doch die meisten Diebe (57,9 Prozent) steigen tagsüber zwischen zehn und 20 Uhr in die Wohnung ein. Sie rechnen damit, dass die Bewohner zu dieser Zeit bei der Arbeit und nicht zu Hause sind.

2. Einbruchssaison ist im Winter

Dieser Mythos ist wahr. Die Hälfte aller Einbrüche findet von Oktober bis Januar statt, wie aus der Kriminalstatistik der Polizei hervorgeht. In dieser Zeit sind die Tage kurz, Dunkelheit schützt die Täter bei der Arbeit. Aber auch im Sommer haben Einbrecher ihre Hochzeiten, erklärt Kriminalhauptkommissar Arno Helfrich von der Polizei München. Wenn die Leute in den Urlaub fahren, sind ihre Häuser meist unbewacht.

3. Einbrecher kommen nicht, wenn ich zu Hause bin

Das stimmt überwiegend. Besonders dreiste Diebe verschaffen sich trotzdem Zutritt in Ihr Zuhause. Einbruchsstatistiken zeigen: Bei jedem zehnten Einbruch in ein Einfamilienhaus sind die Geschädigten anwesend. Arno Helfrich geht davon aus, dass diese Diebe schlichtweg übersehen, dass jemand im Haus ist und nicht auf Konfrontation aus sind.

4. Einbrecher steigen immer durchs Fenster ein

Gekippte Fenster sind offene Fenster und eine Einladung für Einbrecher. Zwei Drittel aller Einbrecher steigen durchs Fenster ein. Aber nicht ausschließlich: Auch Terrassentüren sind bei Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie bei Wohnungen im Erdgeschoss eine große Schwachstelle.

5. Einbrecher haben es auf den Fernseher abgesehen

Irrtum! Der Fernseher ist den meisten Einbrechern viel zu groß und unhandlich. Sie haben es viel mehr auf kleinere Elektrogeräte abgesehen: Handys, MP3-Player, Tablets, Laptops. Danach greifen sie zu Schmuck und Bargeld.

6. Einbrecher sind gewalttätig

Diese Behauptung trifft nicht auf den Durchschnitts-Einbrecher zu. „Er ist in der Regel ausschließlich auf seine persönliche Bereicherung aus und hat kein Interesse an körperlichen Auseinandersetzungen“, sagt Arno Helfrich von der Polizei München. Einbrecher meiden Körperkontakt, um nicht erkannt zu werden, keine Spuren zu hinterlassen und schnell fliehen zu können.

7. Ich kann Einbrecher verjagen

Dieser Irrtum ist gefährlich. Einbrecher wollen unerkannt bleiben. „Stellen Sie sich ihnen nicht in den Weg“, rät Arno Helfrich. Besser: Laut Alarm schlagen, Nachbarn und Passanten aufmerksam machen und den Eindringling mit fester Stimme zum Gehen auffordern. Setzen Sie auf keinen Fall Ihre Gesundheit oder gar Ihr Leben aufs Spiel und spielen Sie nicht den Helden. Rückzug ist im Zweifel die sicherste Variante. Notwehr können Sie nur geltend machen, wenn Sie einen unmittelbaren Angriff auf sich selbst abgewehrt haben. Erlaubt ist etwa Wegschubsen – aber keinesfalls Schießen.